Direkt zum Inhalt der Seite springen

Auswirkungen & Ausgleichsmaßnahmen

Umweltauswirkungen

Seit Beginn des Kavernenbaus in Etzel im Jahr 1971 hat sich als Wirkung der Bergbauaktivitäten über dem Kavernenfeld eine sehr flache, mit bloßem Auge nicht erkennbare Mulde gebildet, die sich zu den Rändern so weit nivelliert, dass dort keine messbaren Auswirkungen mehr festgestellt werden.

Auf der 19. Sitzung des Kavernenbeirates der STORAG ETZEL im November 2016 wurden die Ergebnisse des nun vorliegenden Abschlussberichtes der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) zur neuen Senkungsprognose für das Kavernenfeld Etzel vorgestellt.

Die BGR hatte im April 2016 vorläufige Ergebnisse der  Senkungsprognose für das Kavernenfeld Etzel bereits vorgestellt. Eine abschließende Überprüfung aufgrund aktueller Erkenntnisse ergab dabei geringe Änderungen hinsichtlich der vorläufigen Werte.

Danach ist am Ende des Kavernenbetriebs im Jahr 2120 ein maximaler Senkungsbetrag von nun 2,55 Metern im Zentrum der Senkungsmulde zu erwarten. Dieser tiefste Punkt befindet sich etwa im Zentrum im Bereich des Kavernenfeldes selbst.

Ausgleichsmaßnahmen

Zum Rand der Mulde hin, über eine Strecke von circa fünf Kilometern, nehmen die Senkungsbeträge rasch ab. Die Berechnungen basieren auf dem für den Kavernenstandort Etzel zugelassenen Rahmen von 99 Kavernen und angenommenen 100 Betriebsjahren.

Im Jahr 2018 sind am Standort 75 Kavernen in Betrieb, zwei Neubaukavernen wurden zuletzt im ersten Quartal 2017 fertiggestellt. Nach Betriebsende im Jahr 2117, wenn die Kavernen für die Verwahrung solegefüllt sind, kommen die Senkungen praktisch zum Stillstand.

Im Verlauf von weiteren 200 Jahren nach Betriebsende gehen die Experten von einer nur unwesentlichen Senkung von 2 cm des Bodens auf 2,57 Meter im Jahr 2317 aus (siehe Abbildung).

Über den Verlauf der zu erwartenden Bodenabsenkungen hinaus haben die Spezialisten der BGR auch weitere Bewegungsgrößen als Grundlagen für die Untersuchung der möglichen Auswirkungen auf die Schutzgüter rund um das Kavernenfeld gegeben. Auf der Basis der bestätigten IST-Daten kommt die Prognose zu dem Ergebnis, dass die langsam auftretenden Bodensenkungen auch Schieflagen verursachen.

Während der angenommenen Betriebszeit von 100 Jahren, also bis zum Jahr 2120, werden diese Schieflagen an der Oberfläche einen Wert von maximal 1,33 Millimeter pro Meter erreichen. Im Verlauf der anschließenden Kavernenverwahrung steigen die Schieflagen kaum messbar und werden bis zum Jahr 2317 1,34 Millimetern pro Meter nicht übersteigen. Erfahrungsgemäß verursachen solche Größenordnungen keine Schäden an Gebäuden oder Infrastruktur. Dennoch führt STORAG ETZEL zur Beweissicherung ein kontinuierliches Gebäudemonitoring durch.

Die Bundesanstalt für Geowissenschaft und Rohstoffe mit Sitz in Hannover wurde mit der Durchführung der Senkungsprognose beauftragt. Gleichgelagerte Untersuchungen hatte die BGR bereits in den Jahren 2009/10 und 2012 durchgeführt. Die Senkungsprognose 2016 ist maßgebliche Grundlage und Voraussetzung für die sogenannte Auswirkungsanalyse. Diese liegt seit 2018 vor, sie befasst sich mit den konkreten Folgen der Bodenabsenkungen auf Oberflächen- und Grundwasser, Gebäude, Infrastruktur und sonstiger Schutzgüter sowie den zu möglichen Steuerungs- und Ausgleichsmaßnahmen. 

Hintergrund

Die Senkungsprognose basiert auf einer wissenschaftlichen Modellierung der Senkungsvorgänge am Standort Etzel. Die Lage, Ausdehnung und Tiefe der Senkungsmulde bei einem Kavernenspeicher ist unter anderem abhängig von unterschiedlichen geometrischen und technischen Parametern, wie zum Beispiel Anzahl und räumliche Verteilung der Kavernen, Tiefenlage, Kavernenvolumen, sowie insbesondere Betriebsverlauf, gemessene Konvergenz und gemessene Senkung an der Oberfläche. Sie alle fließen in das komplexe Berechnungsmodell der BGR mit ein.

Dieses Modell der Senkungsprognose für den Standort Etzel wird an den Messergebnissen aus über 40 Jahren durchgeführter Höhenbeobachtung kalibriert, d.h. durch Nachberechnung des historischen Senkungsverlaufs auf Richtigkeit für den heutigen IST-Zustand (2015) überprüft. Die zuletzt in 2016 durchgeführte Höhenmessung (Nivellement) im Umfeld der Kavernenanlage Etzel ergab einen maximalen Senkungsbetrag (1974 - 2016) von 44 cm im Zentrum der Mulde. Anhand von bestimmten Rahmenbedingungen für den zukünftigen Kavernenbetrieb (99 Kavernen / 100 Jahre) wurden der Senkungsverlauf an der Oberfläche und die Bodenbewegungselemente für die Zukunft berechnet. Die vorliegende Senkungsprognose soll durch zukünftige Höhenmessungen validiert, d.h. auf die Gültigkeit geprüft werden, in dem der vorhergesagte Senkungsverlauf regelmäßig mit den Messergebnissen des Nivellements verglichen wird. 

Umweltverträglichkeits-Vorprüfungen

Informationen zu Umweltverträglichkeits-Vorprüfungen bei Baumaßnahmen der STORAG ETZEL finden Sie auf der Website des Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). 
 

Website besuchen

Ausgleichsmaßnahmen

Seit Anfang 2010 werden aufgrund der Erweiterungen von Betriebsflächen naturschutzrechtliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen am Standort Etzel im Auftrag von STORAG ETZEL umgesetzt. Im Frühjahr 2012 wurden Flächen in einer Gesamtgröße von rund 60 Hektar von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Wittmund für diesen Zweck anerkannt.

Die konkrete Umsetzung erfolgte z.B. durch lokale Anpflanzung ortstypischer Gehölze oder großflächig durch die Aufgabe der landwirtschaftlichen Intensivbewirtschaftung ursprünglicher Acker- und Grünlandflächen und deren Umwandlung in extensives Grünland.