Das Jakobs-Kreuzkraut ist grundsätzlich an Feldrändern, auf Wiesen, Ackerbrachen und Magerrasen anzutreffen – leider auch auf einigen landwirtschaftlich extensiv genutzten Kompensationsflächen im Bereich der Kavernenanlage Etzel.
Die Pflanze wird durch den Wind verbreitet. Diese Pflanzenart wird von Landwirten und Pferdehaltern nicht gerne gesehen, da alle ihre Teile auf Grund der enthaltenen leberschädigenden Pyrrolizidinalkaloide giftig sind. Selbst klein gehäckselt ist sie nicht zur Viehfütterung geeignet.
Nach ersten Sichtungen der Pflanze vor einigen Jahren wurden nach Rücksprache mit Experten und Behörden Gegenmaßnahmen durch STORAG ETZEL eingeleitet, wie z.B. ein Abmähen bzw. Entwurzeln der Bestände auf Unternehmenskosten. Dies sollte verhindern, dass sich im Hochsommer Pflanzensamen entwickeln und weiterverbreiten können. Die Pflanzenreste mussten aufwendig entsorgt werden.
In 2019 hat STORAG ETZEL erstmals einen tatkräftigen, natürlichen Helfer beobachtet: die Raupen des Jakobskrautbär (Tyria jacobaeae), auch Blutbär oder Karminbär genannt, hatte bereits einige Pflanzen befallen. Der Blutbär ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Unterfamilie der Bärenspinner (Arctiinae).
In diesem Jahr haben sich die getigerten Raupen, die der einzige Fressfeind der giftigen Pflanze sind, offensichtlich deutlich vermehrt, und auf andere Standorte der Pflanze ausgebreitet. Zahlreiche Pflanzen des Jakobs-Kreuzkraut sind entsprechend derzeit im Bereich des Kavernengeländes von den Raupen des Schmetterlings befallen. Sie knabbern rigoros die Blüten und Stengel ab und ziehen dann zur nächsten Pflanze.
STORAG ETZEL unterstützt das Treiben des unter Naturschutz stehenden Helfers durch Verteilen der Raupen auf noch nicht befallene Jacobs-Krautpflanzen-Standorte. Ebenso wird in diesem Jahr mit dem Mähen der betroffenen Flächen bis zur Verpuppung gewartet – der Schmetterling soll sich auch in den nächsten Jahren weiter ausbreiten können.