Dieser Landschaftsraum wurde durch mehrere schwere, historische Sturmfluten geschaffen. Der Überflutungsraum (das „Schwarze Brack“) reichte bis an die Ortschaften Etzel, Friedeburg, Reepsholt und Abickhafe / Dose heran. Erst nachdem im Jahre 1615 der „Ellenser Damm“ vollendet war, konnten die Ländereien nach und nach wieder in landwirtschaftliche Nutzung genommen werden. Heute finden sich vor allem im Südfeld der der Kavernenanlage Etzel viele Acker- und Grünlandflächen. Das Nordfeld ist von offenen Grünlandarealen geprägt, Ackerflächen finden sich in den Übergangsbereichen zur Geest in Richtung Friesland nur wenige.
Gemäß dem Landschaftsrahmenplan des Landkreises Wittmund sowie dem Landschaftsplan der Gemeinde Friedeburg nimmt die „Etzeler Marsch“ nördlich der Bundesstraße B436, die sich im angrenzenden Landkreis Friesland fortsetzt, für die Wiesenvögel eine Sonderstellung ein.
Bitze-Niederung
Südlich des Hauptbetriebsplatzes der STORAG ETZEL erstreckt sich die Niederung des Gewässers Bitze. Durch die Boden- und Reliefverhältnisse finden sich hier zahlreiche extensiv bewirtschaftete, artenreiche Feucht- und Nassgrünflächen. Ansonsten überwiegt in diesem Gebiet das Grünland, das nur von wenigen großen Äckern unterbrochen wird. Im Verhältnis zu den Wallheckengebieten ist diese Niederung deutlich gehölzärmer.
Vogelwelt
Im Rahmen der aktuellen Auswirkungsanalyse wurden im Umfeld der Kavernenanlage über die letzten Jahre hinweg die Brut- und Gastvogelwelt von Fachleuten kartiert. Die überwiegende Grünlandwirtschaft und der sehr geringe Erschließungsgrad begünstigen die Lebensraumqualität für Wiesenvögel. So findet man in jedem Jahr brütende Große Brachvögel, Uferschnepfen und Kiebitze. Insbesondere in den Bereichen mit moorigen Untergründen kann man Bekassinen als Nahrungsgäste antreffen. Diese hohe Wertigkeit des Naturraums für Wildvögel wurde durch das Vorkommen von mindestens 5 Paaren der Sumpfohreule in den vergangenen Jahren und der nachgewiesenen Brut einer Kornweihe in 2015 nochmals unterstrichen.