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MdB Möller und der niedersächsische Umwelt- und Energieminister Lies informieren sich über H2-Projekte der STORAG ETZEL

Gemeinsames Gruppenbild vor der Infobox der STORAG ETZEL in der Gemeinde Friede-burg (v.l.n.r. Landrat Holger Heymann, MdB Siemtje Möller, Bürgermeister Helfried Goetz, Christian Rohde/EKB Storage, Minister Olaf Lies, Boris Richter/STORAG ETZEL).  Öffnet Bild in neuem Tab

Gemeinsames Gruppenbild vor der Infobox der STORAG ETZEL in der Gemeinde Friedeburg (v.l.n.r. LR Heymann, MdB Möller, Bürgermeister Goetz, Christian Rohde/EKB Storage, Minister Lies, Boris Richter/STORAG ETZEL)


Die STORAG ETZEL GmbH als der größte unabhängige Anbieter von Kavernenspeichern in Deutschland hatte sich Ende Februar 2021 als Konsortialführer zusammen mit dem Standortpartner „Etzel-Kavernenbetriebsgesellschaft mbH & Co. KG“ (kurz EKB Storage) mit einem Förderantrag mit dem Technologieprojekt „H2CAST Etzel“ (Abkürzung für „H2CAvern Storage Transition Etzel) am Förderaufruf der „Technologieoffensive Wasserstoff“ des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) beteiligt. H2CAST Etzel umfasst dabei die Praxisprüfung, CO2-freien „grünen“ Wasserstoffs (H2) betrieblich einzusetzen, und perspektivisch dessen großvolumige Speicherung in Kavernen am Standort Etzel. Das geschätzte Investitionsvolumen des Projektes beträgt über 30 Mio. Euro. Unterstützt wird das Projekt von Partnern aus Wissenschaft (TU Clausthal) und Forschung (DLR) sowie der Energiewirtschaft mit Bezug zur Kavernenanlage Etzel.

STORAG ETZEL hat als weiteren Schritt zu einer nachhaltigen Standortentwicklung und strategischen Positionierung der Kavernenanlage Etzel für die kommende europäische Wasserstoffwirtschaft im Februar 2021 zudem die IPCEI-Projektskizze für das Projekt „HYDRA“ im Bereich Wasserstofftechnologien und -systeme beim BMWi eingereicht und damit Interesse an einer Förderung auch auf EU-Ebene bekundet.

Eine Entscheidung der zuständigen Träger über die Förderung steht derzeit noch aus.   

Im Rahmen der Projektvorstellung durch Boris Richter, Geschäftsführer der STORAG ETZEL, betonte dieser, dass alle Rahmenbedingungen für Etzel als zukünftigen H2-Standort sprechen.  „Die Kavernen sind für H2-Speicherung geeignet, Etzel hat zudem eine optimale geographische Lage und eine bestehende Gasinfrastruktur mit Anschlüssen an vier überregionale Versorgungspipelines. Wir haben zudem langfristige Planungssicherheit durch den in 2020 für 50 Jahre genehmigten Rahmenbetriebsplan.“

Richter warb für das Projekt H2CAST Etzel mit dem Argument, dass es ein „Möglichmacher“ für den Aufbau eines Wasserstoffnetzwerkes und anderen geplanten Projekten ist, mit „vielfältigen Kooperations- und Förderungsmöglichkeiten für den Aufbau einer H2-Wirtschaft im Nordwesten Deutschlands.“ Er unterstrich, dass „umfängliche Synergiemöglichkeiten bestehen. Dies umfasst die Integration der nahegelegenen Offshore-Windenergie, die bestehende grenzüberschreitende Pipelineanbindung an die Niederlande wie auch der Anschluss von Elektrolyseuren etwa an den Strom-Anlandepunkten in Wilhelmshaven und den möglichen Import von H2 über einen Wasserstoffterminal am Tiefwasserhafen des dortigen JadeWeserPorts.“

Christian Rohde, Geschäftsführer der EKB Storage, die in diesem Technologieprojekt die obertägige Technik zum Ein- und Ausspeichern des Wasserstoffs errichten will, erläuterte, dass man die Möglichkeiten der Wasserstoffspeicherung seit Jahren genau beobachte und nun in den Startlöchern stehe. „Es ist ein Neubau einer kleinen "Wasserstoff-Schwester" zu unserer vorhandenen Erdgasbearbeitungsanlage geplant. Wir sind als unabhängiges und modernes Unternehmen in der Lage, flexibel zu agieren und könnten deshalb mit der zweijährigen Bauphase bereits ab Anfang kommenden Jahres beginnen."

MdB Siemtje Möller machte deutlich, dass „angesichts der Herausforderungen durch Klimawandel und technologischen Fortschritt innovative Lösungen für eine CO2-neutrale Transformation der Industrie gebraucht werden. Gerade in den Industriezweigen mit hohen CO-2-Emissionen wie der Stahlproduktion wird grüner Wasserstoff der Schlüssel für den Erhalt von industrieller Wertschöpfung sein. Nicht nur für die Produktion von grünem Wasserstoff bietet die Region beste Voraussetzungen, sondern mit STORAG ETZEL ist auch eine entsprechende Möglichkeit zur Speicherung und Verteilung gegeben. Das vorgestellte Projekt ist ein wichtiger Baustein für den Aufbau einer wasserstoffbasierten Wirtschaft im Raum Ost-Friesland / Wilhelmshaven." 

Der niedersächsische Umwelt- und Energieminister Olaf Lies unterstrich, dass „eine erfolgreiche Energiewende nur dann funktionieren wird, wenn wir nicht nur sauberen Strom, sondern auch sauberen Wasserstoff haben. Aber diesen sauberen Wasserstoff werden wir nicht nur selber erzeugen können, sondern müssen ihn auch importieren. Die Region um Wilhelmshaven ist die Importregion für grünen Wasserstoff und damit für saubere Energie. Die müssen wir in das Netz bringen und verteilen – aber die müssen wir auch speichern können.

Der zentrale Ort der Speicherung für Niedersachsen und Deutschland wird STORAG ETZEL sein. Hier haben wir mit den größten Speicherpotenzialen Europas die idealen Voraussetzungen und mit den bereits vorhandenen Kavernen einen großen Standortvorteil. Die Erdgaskavernen dort können leicht zu Wasserstoffkavernen transformiert werden. Das reduziert die Kosten, steigert die Effizienz und ist damit ein sehr wichtiger Baustein für die Energiewende.“

Aus Sicht des Landrates des Landkreises Wittmund, Holger Heymann, „sind die H2-Projekte eine ganz wichtige Initialzündung für den Kavernenstandort Etzel in unserem südlichen Kreisgebiet. Wenn es uns dauerhaft gelänge, hier Wasserstoff einzulagern und von hier aus ins Netz einzuspeisen, dann hätte das wichtige Impulse für unsere Wirtschaft und die ganze Region. Das hat sogar eine nationale Tragweite, die wir in der Dimension gerne unterstützen.“

Bürgermeister Helfried Goetz brachte zum Ausdruck, „dass die Bedeutung des Standort Etzel weit über die Gemeinde Friedeburg hinausgeht. Vielmehr ist dies der ideale Standort, um den Herausforderungen der Energiewende gerecht zu werden. Gerade der frühe Fokus auf Wasserstoff bietet mit dem vorhandenen Pipelinenetzwerk und der Nähe zum Tiefwasserhafen große Möglichkeiten.“