Direkt zum Inhalt der Seite springen

STORAG ETZEL stellt BGR-Abschlussbericht zur aktualisierten Senkungsprognose auf Beiratssitzung in Etzel vor

Öffnet Bild in neuem Tab

Senkungen im Kavernenfeld Etzel im Jahr 2317 nach Verwahrung der Kavernen (Netzraster entspricht 2 km), der maximale Senkungsbetrag im Zentrum der Senkungsmulde beträgt 2,57 m

Auf der heutigen Sitzung des Kavernenbeirates der STORAG ETZEL wurden die Ergebnisse des nun vorliegenden Abschlussberichtes der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) zur neuen Senkungsprognose für das Kavernenfeld Etzel vorgestellt. Die BGR hatte im April 2016 vorläufige Ergebnisse der  Senkungsprognose für das Kavernenfeld Etzel bereits vorgestellt. Eine abschließende Überprüfung aufgrund aktueller Erkenntnisse ergab dabei geringe Änderungen hinsichtlich der vorläufigen Werte.

Danach ist am Ende des Kavernenbetriebs im Jahr 2120 ein maximaler Senkungsbetrag von nun 2,55 Metern im Zentrum der Senkungsmulde zu erwarten. Dieser tiefste Punkt befindet sich etwa im Zentrum im Bereich des Kavernenfeldes selbst. Zum Rand der Mulde hin, über eine Strecke von circa fünf Kilometern, nehmen die Senkungsbeträge rasch ab. Die Berechnungen basieren auf dem für den Kavernenstandort Etzel zugelassenen Rahmen von 99 Kavernen und angenommenen 100 Betriebsjahren. Derzeit sind am Standort 73 Kavernen in Betrieb, zwei weitere Neubaukavernen werden im ersten Quartal 2017 fertiggestellt.  

Nach Betriebsende im Jahr 2117, wenn die Kavernen für die Verwahrung solegefüllt sind, kommen die Senkungen  praktisch zum Stillstand. Im Verlauf von weiteren 200 Jahren nach Betriebsende gehen die Experten von einer nur unwesentlichen Senkung von 2 cm des Bodens auf 2,57 Meter im Jahr 2317 aus (siehe Abbildung).

Über den Verlauf der zu erwartenden Bodenabsenkungen hinaus haben die Spezialisten der BGR auch weitere Bewegungsgrößen als Grundlagen für die Untersuchung der möglichen Auswirkungen auf die Schutzgüter rund um das Kavernenfeld gegeben. Auf der Basis der bestätigten IST-Daten kommt die Prognose zu dem Ergebnis, dass die langsam auftretenden Bodensenkungen auch Schieflagen verursachen. Während der angenommenen Betriebszeit von 100 Jahren, also bis zum Jahr 2120, werden diese Schieflagen an der Oberfläche einen Wert von maximal 1,33 Millimeter pro Meter erreichen. Im Verlauf der anschließenden Kavernenverwahrung steigen die Schieflagen kaum messbar und werden bis zum Jahr 2317 1,34 Millimetern pro Meter nicht übersteigen. Erfahrungsgemäß verursachen solche Größenordnungen keine Schäden an Gebäuden oder Infrastruktur.  Dennoch führt STORAG ETZEL zur Beweissicherung ein kontinuierliches Gebäudemonitoring durch. Sollte es trotzdem zu senkungsbedingten Schäden kommen,  wird STORAG ETZEL dafür aufkommen. Das Gebäudemonitoring sieht vor, dass insgesamt 36 Gebäude im Umfeld der Kavernenanlage erfasst und im Hinblick auf eventuelle Senkungsschäden und mögliche Schieflagen regelmäßig kontrolliert werden.

Dabei werden bis zum Jahr 2018 jeweils 18 Gebäude repräsentativ von der Bürgerinitiative und der STORAGETZEL nach Absprache mit den jeweiligen Hausbesitzern in das Monitoring aufgenommen. Die Häuser werden zu Beginn anhand von Höhenbolzen erstvermessen und durch einen anerkannten Gebäudesachverständigen im IST-Zustand begutachtet.

In den Folgejahren werden die betreffenden Gebäude alle 2 Jahre im zeitlichen Zusammenhang mit der Höhenbeobachtung des Kavernenfeldes (jährliches Nivellement) im Hinblick auf Schieflage vermessen. Alle 5 Jahre werden die Gebäude zudem von einem Sachverständigen begutachtet, um etwaige Senkungsauswirkungen frühzeitig erkennen zu können. Das Verfahren der Überwachung entspricht dabei den in Deutschland anerkannten Standards und Praktiken der Vermessungstechnik und Bergschadensermittlung. Die Ergebnisse des Gebäudemonitorings werden auf http://www.storag-etzel.de/engagement/vorsorge/  veröffentlicht.

Die Senkungsprognose 2016, die zurzeit für 4 Wochen im Rathaus der Gemeinde Friedeburg zur Einsichtnahme ausliegt, ist die maßgebliche Grundlage für die Auswirkungsanalyse. Diese soll Anfang 2018 vorliegen und wird sich mit den konkreten Folgen der Bodenabsenkungen auf Oberflächen- und Grundwasser, Gebäude, Infrastruktur und sonstiger Schutzgüter sowie den zu möglichen Steuerungs- und Ausgleichsmaßnahmen befassen.